Abschied von der Bickendorfer Kantorei
Die Geschichte der Bickendorfer Kantorei geht zurück in die 50er Jahre, als Bickendorf noch zur großen Kirchengemeinde Ehrenfeld gehörte. Elfriede Ehlers, damals Studentin der Kirchenmusik, spielte das Harmonium in der Friedenskirche. Sie gründete 1950 mit der "Jugend-Singgemeinschaft" ihren ersten eigenen Chor. Nach Abschluss ihres Studiums wurde Elfriede Ehlers Kirchenmusikerin der Gemeinde, die Singgemeinschaft umbenannt in "1. Markuskantorei". Mit Gründung der Gemeinde Bickendorf 1967 wechselte Kanorin Elfriede Ehlers samt ihrem Chor in die neue Gemeinde. Nach einigen Jahren musste die Markuskantorei pausieren, weil es nicht mehr genug Chormitglieder gab. Doch 1977 wagte die Kantorin mit dem "Kölner Elternchor" einen Neuanfang. Dieser später in "Markuskantorei" umbenanne Chor sang nun regelmäßig in den Gottesdiensten der Gemeinde Bickendorf, die Zahl der Sänger und Sängerinnen wuchs.
Mit der Schließung der Markuskirche, dieses alten Betsaals in der Herbigstraße in Neuehrenfeld, zog die Kantorei mit ihren Proben in die Epiphaniaskirche um. Als 1994 Elfriede Ehlers in den Ruhestand ging, übernahm Christian Lorenz als junger und engagierter Organist die Chorleitung. Nach seinem Ausscheiden wurde 1998 Romano Giefer als neuer Kantor gewählt. Als im Jahr 2000 die "Chorgemeinschaft Vogelsang-Bocklemünd" und die "Markuskantorei" fusionierten, nannten sie sich fortan "Bickendorfer Kantorei". Zusammen mit hochrangigen Solisten und Instrumentalisten konnte die Kantorei unter der Leigung von Romano Giefer viele schöne Konzerte geben. In diese Zeit fiel auch der Umzug der historischen Sauerorgel von 1938 aus der Markuskirche in die Epiphaniaskirche. Nach dem Wechsel von Romano Giefer als Basilikakantor nach Kevelaer leitete Leo Voos von 2009 - 2014 die Bickendorfer Kantorei.
Dann übernahm Nikolay Bogdanovskiy parallel zu seinem Studium an der Kölner Musikhochschule die Chorleitung. Als virtuoser Musiker hatte er hohe Ansprüche an die Sänger und Sängerinnen und leitete die Kantorei mit großem Engagement. Allerdings war die Zahl aktiven Chormitglieder im Laufe der Jahre stark zurückgegangen, das Aussetzen der Chorproben durch die Pandemie ein weiterer Rückschlag. Als Ende 2021 Nikolay Bogdanovskiy seinen Dienst als Kirchenmusiker der Gemeinde beendete, endete auch die Zeit der Kantorei.
Das Presbyterium hat im September 2022 schweren Herzens die Auflösung der Bickendorfer Kantorei beschlossen und dankt den Generationen von Sängerinnen, Sängern und Kantoren für ihr Engagement und ihren Beitrag zur lebendigen Verkündigung mit wunderbarer Musik. Wie Martin Luther es sagte: Wer singt, betet doppelt.