Die Konfirmation

Zum christlichen Glauben bekennen

Die Konfirmation ist ein großes Aushängeschild für jede Gemeinde. Der Festgottesdienst zur Konfirmation gehört zu den am besten besuchten Gottesdiensten in evangelischen Kirchen. Hunderte Verwandte und Freunde kommen, um mit den Konfirmanden zusammen zu feiern. Festlich, aber zugewandt und interessant soll dieser Gottesdienst sein. Wichtig ist, dass die Jugendlichen und ihre Angehörigen einen Tag erleben, den sie nie vergessen werden.

Die Konfirmation ist ein feierlicher Segnungsgottesdienst, in dem sich junge Menschen zu ihrem christlichen Glauben bekennen. Die Konfirmanden bekräftigen damit ihre Aufnahme in die christliche Gemeinde, die zuvor mit der Taufe, meist im Säuglingsalter, geschehen ist.

Ein wichtiges Familienfest

Gleichzeitig ist die Konfirmation ein Familienfest. In vielen Familien markiert die Konfirmation den Entwicklungsschritt vom Kind zum Jugendlichen. Es ist daher nicht nur für die Jugendlichen, sondern auch für deren Eltern, Geschwister, Großeltern und Paten ein wichtiger Anlass. Nach dem Gottesdienst laden Familien ihre Gäste meist noch zum Essen ein und lassen den Tag gemeinsam ausklingen. Die religiöse Bedeutung der Konfirmation leitet sich aus der Bedeutung des lateinischen Wortursprungs „confirmatio“ ab. Das bedeutet Befestigung, Bestärkung und meint, dass die jungen evangelischen Christen „ja“ zu ihrer Taufe sagen. Konfirmierte dürfen Taufpaten werden und können an der Presbyterwahl teilnehmen.

Evangelische Mädchen und Jungen gehen in der Regel im Alter von 13 oder 14 Jahren zur Konfirmation. Im Jahr 2016 waren es laut der aktuellen Statistik der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) 183.838 junge Leute, die konfirmiert wurden. Das sind mehr als 90 Prozent aller evangelischen Jugendlichen dieses Alters.

Der Konfirmandenunterricht

Der Konfirmation voraus geht der Konfirmandenunterricht, in dem die Jugendlichen sich mit den Grundlagen des Glaubens auseinandersetzen. Sie lernen, was Taufe und Abendmahl bedeuten, befassen sich mit der Bibel und beschäftigen sich mit wichtigen Gebeten und Texten wie dem Vaterunser, den Zehn Geboten und dem Glaubensbekenntnis. Außerdem lernen sie die sonntäglichen Gottesdienste kennen und gestalten diese auch mit. Auf dieser Basis sollen sie später im Gottesdienst vor der Gemeinde ihr „Ja“ zur Taufe bekennen.

Die Konfirmationszeit, Zeit der geistlichen Entwicklung

Oft wird Mädchen und Jungen unterstellt, dass sie sich hauptsächlich wegen der zu erwartenden Geldgeschenke für eine Konfirmation entscheiden und nicht wegen des Bekenntnisaktes, der dahintersteht. In Konfirmanden-Studien wurden Jugendliche zweimal gefragt, warum sie sich für eine Konfirmation entschieden haben: einmal vor Beginn des Konfirmandenunterrichts und einmal unmittelbar vor der Konfirmation. Vor Beginn der Konfirmandenzeit ist die Aussicht auf Geld-Geschenke eine wichtige Motivation. Unmittelbar vor dem Festtag steht jedoch die Erwartung, ein besonderes Glaubensfest mit der eigenen Familie und im Kreis der Mit-Konfirmanden zu feiern, deutlich vor der Aussicht auf viel Geld.

Die Segnung: ein berührender Moment

Im Zentrum des Konfirmations-Gottesdienstes steht die Einsegnung der Konfirmanden. Von Anfang an sind die persönliche Segnung und der Zuspruch eines individuellen Bibel-Spruches Bestandteile der Konfirmation gewesen. Die Konfirmanden bekennen vor dem Segen ihren Glauben und sagen „ja“ zu einem Leben als mündiger Christ. Dann treten sie in Dreier- oder Vierer-Gruppen vor den Altar, und die Pfarrer*innen segnen jeden Einzelnen persönlich durch Handauflegen. Wann wird man schon einmal persönlich gesegnet? Für die Jugendlichen ist das ein im wahrsten Sinne des Wortes berührender Moment und auch für die Eltern und Angehörigen ist es ein besonderes Erlebnis.

Ursprünglich erschienen im Gemeindebrief Begegnung Nr. 79/2019.
Ein Text von Torsten Sommerfeld.

 

Weiterführender Link: Informationen zur Konfirmation